Für das Jahr 2022 hatte ich mir keinen festen Bibelleseplan vorgenommen. Stattdessen wollte ich angelehnt an mein Studium die Bibel lesen. Und flexibel und dynamisch wählen, was ich als nächstes lese. Das hat nicht gut geklappt. Ich habe viel unregelmäßiger und weniger in der Bibel gelesen als in den Jahren zuvor. Im nächsten Jahr möchte ich das wieder anders handhaben.

Wir könnten sagen, dass ich mit meinem Neujahrsvorsatz einer Empfehlung von John Piper folge: Plane deine spirituellen Grundbedürfnisse.

Für 2023 habe ich mich wieder für einen Leseplan entschieden. Ich lese die Bibel in einem Jahr, mit dem „Discipleship Journal Bible Reading Plan“ von The Navigators. An den meisten Tagen sollten vier Kapitel Bibel am Tag machbar sein. Und wenn es nicht immer klappt, ist das kein Problem. Dieser Leseplan hat ein tolles Feature: Jeden Monat werden nur 25 Tage geplant. Die restlichen Tage können genutzt werden, um verpasste Leseeinheiten aufzuholen, um spannende Passagen des Monats zu vertiefen oder um etwas anderes zu lesen.

Wenn du keinen Leseplan verfolgst, dann starte doch jetzt mit der PDF-Datei des Plans von den Navigators – es ist nicht notwendig bis 1. Januar zu warten. Ach und was passiert, wenn du ein paar Tage bei deinem Leseplan verpasst? Nichts. Einfach wieder anfangen, ohne schlechtes Gewissen. Oder eine andere Variante die Bibel zu lesen wählen. Tipps dafür sind zu finden in Help! I Failed My Year-Long Bible Reading Plan.

Für mich standen noch andere Lese-Methoden zur Auswahl. Neben verschiedenen Leseplänen, mit der die Bibel in einem Jahr gelesen wird, sprechen mich auch Lese-Systeme an. Diese Lese-Systeme sind oft eher ambitioniert in ihrem täglichen Umfang und sie sind unabhängig von einem Jahr. Zum Beispiel fasziniert mich das Bible-Reading System nach Professor Grant Horner, bei dem täglich ein Kapitel aus zehn verschiedenen Büchern der Bibel gelesen werden. Oder der „nicht vom Brot allein“ Leseplan von Honza Pokorny. Er liest jeden Morgen zum Frühstück 8–9 Kapitel aus dem Neuen Testament (dabei jedes Buch zwölfmal hintereinander), zum Mittagessen 4 Kapitel aus dem Alten Testament und zum Abendessen 2 Psalmen und 1 Kapitel der Sprüche. Gerade der letzte Leseplan scheint eine gute Balance zu erreichen zwischen einem guten Überblick über den Gesamtbestand der biblischen Texte und einem intensiven Kennenlernen einzelner Bücher (besonders Sprüche und das Neue Testament). Nachteilig ist natürlich, dass die Menge an Text für jeden Tag etwas abschreckend wirken kann.

Zusätzlich hat mich eine sehr persönliche Predigt von John Piper über das Lesen der Bibel ermutigt und motiviert. Aus dieser Predigt nehme ich für mich mit: Jeden Tag die Bibel lesen und einen Satz aus dem gelesenen Abschnitt für den Tag behalten ist sehr wertvoll. Dieser Satz ist von mehrfachem Nutzen. Er dient als eine Ermutigung für mich. Ich kann ihn in einem Gespräch abrufen und meine frische Faszination an Jesus mit anderen Menschen teilen. Und wenn ich den Satz mehrmals täglich in meinen Gedanken bewege, ist er eine geistliche Nahrung für den ganzen Tag. Das will ich mir angewöhnen.

Wie sieht es bei dir aus? Hast du dir einen Bibel-Leseplan für 2023 ausgewählt? Wenn ja, nach welchen Kriterien? Und wenn nein, wie liest du die Bibel dann? Egal ob mit oder ohne Plan: Ich hoffe du erlebst viel Segen beim Lesen der Bibel!