2025, Woche 44 – Gemeindefreizeit
2. November 2025
Die ganze Gemeinde war eine Woche lang zusammen in den Niederlanden in einem Feriendorf. Aus einer in ganz Hamburg verteilten Gemeinde wurde eine Nachbarschaft. Man trifft sich in den Ferien-Häusern, auf dem Weg, auf dem Spielplatz, tauscht Pfannen oder Ketchup und geht miteinander oder füreinander einkaufen. Am Ende der Woche wünscht sich mancher, der Alltag wäre mehr wie diese Gemeindefreizeit.
Gemeindefreizeit heißt bei uns, jeden Tag gibt es einen Gottesdienst. In diesen Bereich war ich dieses Jahr am meisten als Mitarbeiter involviert. Wir haben die inhaltliche Planung als Team durchgeführt. Das hat mich und meine Kollegen das letzte halbe Jahr begleitet. In den Predigten haben haben wir verschiedene Episoden aus dem Leben Davids bearbeitet.
Meine Predigt behandelte die Freundschaft von David und Jonathan. Sie war inspieriert von der Predigt „David’s Friend“ von Tim Keller. Eigentlich wollte ich zwar über David und Jonathan predigen, aber nicht über Freundschaft. Dann hat mich jedoch die Predigt von Tim Keller nicht mehr los gelassen. Und ich dachte, dass dieses Thema leichter eine junge Zielgruppe anspricht. Die Rückmeldung war sehr positiv. Besonders glücklich war ich darüber, dass manche unserer Konfis und der Jugendlichen unserer Gemeinde mit der Predigt etwas anfangen konnten.
Vor den Predigten haben wir in fast jedem Gottesdienst berichtet, was zwischen den Predigten in Davids Leben geschah. Dafür habe ich am letzten Tag meine Theater-Erfahrung ausgepackt und einen Auftritt als „Familien Mindset Coach“ hingelegt. Das war alles sehr spontan, hat aber unfassbar viel Spaß gemacht. Manche haben mir erzählt, sie hätten so sehr gelacht, dass sie vom eigentlichen Inhalt nicht mehr viel mitbekommen haben. Meh, ich würde es wieder so machen. Ich glaube, viele aus der Gemeinde haben eine Seite an mir erlebt, die sie so noch nicht kannten (oder inzwischen vergessen hatten).
Zum Bild gehört auch, dass die Gemeindefreizeit für mich eine anstrengende Woche ist. Eine Woche unterwegs, mit zwei kleinen Kindern, dabei oft im Einsatz bei den täglichen Gottesdiensten. Und Zeit für das Studium bleibt leider ebenfalls nicht.
Am zweiten Tag der Freizeit war ich schon ziemlich erschöpft. Bis dahin hatte ich ein paar Stunden Technik aufgebaut, im ersten Gottesdienst den Ton eingestellt, sowie meine Predigt fertig vorbereitet und im zweiten Gottesdienst gepredigt. Trotz der Erschöpfung habe ich bemerkt, dass ich zufrieden war. Denn ich hatte Begegnungen mit mehreren Personen. Diese Begegnungen zeigten mir neu, warum ich meine Gemeinde mag. Manchmal geht mir im Alltag zwischen schwierigen Mails und Meinungsverschiedenheiten das Bewusstsein dafür verloren, dass wir in den meisten Themen sehr ähnlich sind und uns gut verstehen.
Wirklich Freude hatte ich daran, mit unserem frischen, pastoralen Team zusammenzuarbeiten. Ich habe diese Tage immer wieder gemerkt, wie sehr es mich motiviert hat, dass wir uns an verschiedenen Stellen in dieser Freizeit investieren. Unsere Gespräche zwischendurch habe ich genossen. Für mich waren das kurze Momente, in denen ich das Gefühl hatte, neue Kraft zu bekommen. Maren, Manu, Pascal, Sven, Nils – ich hab euch lieb.