Ein typischer Jugendpastor?

14. Oktober 2013

Gestern gab es in meiner Gemeinde einen Gottesdienst für junge Erwachsene, mit einem – meiner Meinung nach – ziemlich typischen Jugendprediger. Was einen typischen Jugendprediger für mich ausmacht schreibe ich im folgenden.

Erstmals ist er natürlich sehr locker, hat hier und da mal vergessen etwas aufzuschreiben und ist selbstironisch und -kritisch. Seine Witzeleien zwingen mir hin und wieder ein Grinsen und vereinzelt ein Lacher auf das Gesicht. Er wirkt ein bisschen wie ein Antiheld, der sich selbst immer etwas lächerlich darstellt; hauptsache man kann sich mit ihm identifizieren.

Das sind aber nur die oberflächlichen Dinge. Bei vielen geht es in der Predigt um Menschen, die Jesus nicht mehr richtig nachfolgen, die Halbgläubige sind. Es ist so wichtig, dass wir Jesus richtig nachfolgen, unsere Träume und Wünsche auf- beziehungsweise Jesus hingeben und uns selbst nicht mehr wichtig nehmen.

Irgendwie gefällt mir das Bild, das ich in solchen Veranstaltungen von Jesus bekomme, nicht. Als würde er sich mit Vorliebe das nehmen, was uns gefällt oder wir uns wünschen. Vermutlich kann man mir jetzt vorwerfen, dass ich die Botschaft nicht ganz verstanden habe und Jesus nicht richtig angenommen habe, sondern Jesus für mich ein Weichspül-Jesus ist.

Ich werde aber immer etwas nachdenklich, wenn der Jugendpastor nach der Predigt sagt, dass er jetzt einen Aufruf machen wird, damit sich jeder der will entschließen kann Jesus nachzufolgen. Das ganze natürlich ohne Druck! Er betont nur vorher (und während der ganzen Predigt verteilt) nochmal, wie unglaublich wichtig es doch ist, dass man sich ganz für Jesus entscheidet; es ist für das gesamte Umfeld soo wichtig, dass Jugendliche Jesus so nachfolgen, wie er es erzählt. Eigenltich gibt es für die gesamte Stadt – achwas – für die ganze Welt nichts wichtigeres, als wenn sich die 60 Anwesenden Jugendliche ganz in die Nachfolge Jesu begeben.

Aber er macht das zum Glück ohne Druck und überhaupt nicht manipulativ.

Ich meine das nicht wertend, es ist nur eine Beobachtung, die ich bei mehreren Jugendpredigern gemacht habe.